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Im Land wo
Milch & Honig fließen

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Am bisher frühlingshaftesten Tag im Mai trifft sich die AfterWork Landpartie in

Siebenhirten um mit dem Bus gemeinsam in die schöne Bucklige Welt aufzubrechen.

So weit sind wir noch nie mit dem Bus ins Land hineingefahren – aber die Zeit wird

von der Projektleiterin Kornelia Zipper und von dem Nutztierexperten Reinhard Geßl

vom FiBL gut genützt um die Teilnehmer:innen auf die österreichische Landwirtschaft

im Allgemeinen und die Rinderhaltung im Speziellen einzustimmen.

 

Faktencheck: In Österreich gibt es ca. 155.000 Land- und Forstwirtschaftliche Betriebe – davon halten 25.000 Betriebe Milchvieh (1995 waren es noch 77.500). Eine Kalbin ist ein weibliches geschlechtsreifes Rind das noch kein Kalb geboren hat. Mit 1,5 Jahren wird die Kalbin belegt und nach 9,5 Monaten bringt sie ein Kalb zur Welt. Ab dann ist sie eine Kuh und gibt Milch. Das Kalb wird in der Regel nach dem ersten Tag von der Mutter getrennt und meist in einem Kälberiglu untergebracht. Eine Kuh bekommt jedes Jahr ein Kalb und wird die letzten zwei Monate vor der Geburt nicht mehr gemolken (Trockenstehen). Die Tagesleistung einer Milchkuh liegt zwischen 15-30 Liter Milch. Bei der Mutterkuhhaltung bleibt das Kalb bei der Kuh und wird bis ca. 10 Monate gesäugt und dann weitergemästet für die Rindfleischproduktion.

SchrammelmYlch, Grimmenstein, NÖ

Nach ca. 50 Minuten Fahrt parkt unser Bus beim idyllisch gelegenen Einzelhof der Familie Schrammel in der Buckligen Welt inmitten saftiger Wiesen. Johann Schrammel begrüßt die Gruppe und gibt uns erste Einblicke in den Arbeitsalltag am Milchviehhof. Die ganze Familie hilft zusammen: Johann ist hauptberuflich Bauer. Seine Frau und seine drei erwachsenen Kinder arbeiten neben ihren Jobs auch alle fix am Hof mit. Der Familienbetrieb bewirtschaftet 50 ha Fläche und hält 40 – 50 Milchkühe und Jungvieh.

Der Hof Schrammel ist seit 23 Jahren auch Schulmilchbetrieb. Wir gehen zur Hofmolkerei – das Reich von Frau Schrammel. Hier wird ca. 1/3 der gesamten Milch alle zwei Tage pasteurisiert (63 Grad für 30 Minuten) und in 2000 rPET - Becher abgefüllt. rPET sind Plastikbecher aus 100% recycelten Verpackungen (Aus Becher wird wieder Becher). 30 % der Schulmilch wird klassisch als Kakao geliefert, der Rest ist Vanille-, Erdbeer- oder Schokobananenmilch.

Die restlichen 2/3 der anfallenden Milch werden an die NÖM geliefert.

Wir gehen weiter in den Offenfrontlaufstall und zum Melkroboter. 2-3 x täglich werden die Liegeboxen mit Stroh-Kalk-Matratze und der Melkroboter gereinigt. Der Speiseteller einer Kuh sollte mit ca. 100 kg beladen sein und enthält eine Mischung aus Silage, Heu, Kraftfutter und Kalk (bei Familie Schrammel kommt noch Zeolith und Himalaya Salz zum Einsatz). Die Felder rund um den Hof sind zum Teil „normale“ Wiesen sowie Feldfuttermischungen aus Klee und Luzerne oder Silomais.  

Bei der Verkostung der Schulmilchprodukte und schmackhaften Aufstrich- und Käsebroten erläutert uns Michaela Glatzl, die Geschäftsführerin der ARGE Bäuerinnen Österreich, die Aufgaben und Wichtigkeit der österreichweiten Bäuerinnen-Organisation.

Familie Schrammel

Grüb 1

2840 Grimmenstein

Tel.: 02644 / 8287

https://www.schrammelmilch.at/

Fotos: Reinhard Geßl, ÖKL

Imkerschule, LFS Warth Aichhof, NÖ

 

Wir fahren nur 10 Minuten bis zur Imkerschule in Warth Aichhof. Wir werden herzlich vom Imkermeister Alois Spanblöchl begrüßt und er gibt einen schönen Überblick über die Imkerschule, die bereits seit Maria Theresia besteht und seit 1987 am Standort Warth Aichhof ist. Er erzählt uns, dass sie insgesamt 150-180 Bienenvölker haben, wovon 20 in Wiener Neustadt in der Militär Akademie, 10 in Katzelsdorf, 10 in der Justizanstalt Schwarzau und 130 in der Buckligen Welt stehen und somit alle rund 5-10 km um den Schulstandort verteilt sind.

Eine Hauptaufgabe der Imkerei ist die Königinnen-Zucht. Zu diesem Zweck stehen seit 2023 im Höllental – Wolfstal – Kaiserbrunn 30 weitere Völker. Bienenköniginnen werden aus Eiern geboren, die sich in Königszellen (Weiselzellen) befinden. Für den Hochzeitsflug fliegen die Königinnen zu den sogenannten Drohnenplätzen. Dort werden sie von bis zu 30 Drohnen über einige Tage hindurch begattet. Sie haben dann für ihr ganzes Leben, das ca. 5 Jahre dauern kann, genügend Samen für die Ablage von 5 Millionen Eiern.

Die gezüchteten Königinnen kann man in Warth bestellen. Sie werden in kleinen Schachteln mit Zuckerteig als Nahrung und mit 10 Begleitbienen die sie füttern mit der Post verschickt.

Bienen leben bis zu 8 Wochen, sie sind zuerst Ammenbienen (diese bilden das Gelee Royal für die Fütterung der Königin), dann Arbeiterbienen für den Wabenbau und anschließend sind sie Flugbienen für die Erbringung des Honigs und zum Abschluss ihres Lebens fungieren sie als Wächterin.

Die erste Honig-Ernte findet Ende Mai statt. Die Waben werden mit dem Nektar von Streuobstwiese, Löwenzahn und Bergahorn gefüllt sein. Die zweite Ernte ist meist der Waldhonig. Insgesamt finden 4 Ernten im Jahr statt. Der Honig sollte idealerweise einen Feuchtigkeitsgrad von 17% haben.

Wir bekommen im Honigschleuderraum und in der Wachskammer gute Einblicke in die Honigverarbeitung und dürfen zum Abschluss wunderbaren Honigwein und köstliche Honigbrote verkosten.

Zufrieden und satt verabschieden wir uns und fahren gemütlich bei Sonnenuntergang nach Wien zurück.

NÖ Imkerschule an der LFS Warth
Aichhof 1
2831 Warth

Tel.: +43 2629 2222 21

https://lfs-warth.ac.at/partner/noe-imkerschule/

Fotos: Reinhard Geßl, ÖKL

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