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Spezial-AfterWork

Am WeltTellerFeld das globale Ernährungssystem bereisen

mit DIY Spezial: Pizza GLOKALe

am Freitag, 21. April 2023

WeltTellerFeld, 1220 Wien
 

Am herrlichsten sonnigsten Frühlingsfreitag bisher in diesem

Jahr trifft sich die AfterWork-Partie am WeltTellerFeld in Wien.

Da uns die Sonne noch sehr unvorbereitet küsst, sind wir über

die Sonnencreme-Tuben, die im Kreis gehen, froh!

Kornelia Zipper begrüßt die Runde der am Thema Ernährung

interessierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer und stellt

uns Anna Krulis und Charlotte Kottusch vor, zwei engagierte

Gründer:innen des WeltTellerFelds vom Ernährungsrat Wien.

Außerdem werden Thomas Weber, Chefredakteur des Magazins

BIORAMA, sowie Reinhard Geßl, Vertreter des Projektpartners

FiBL, willkommen geheißen.

Warum „Spezial“ AfterWork? Weil wir heute keine Bauernhöfe

besuchen und weil der Ausflug der erste Teil eines eigentlich

zweitägigen Programmes ist. Der zweite Teil findet am

22. September, ebenfalls hier am WeltTellerFeld statt und zu

diesem Zeitpunkt wird es die „Ernte“ geben – dazu später mehr!

 

Und dann geht’s los: Charlotte und Anna beginnen mit uns die Rundreise am 3.000 Quadratmeter großen Bildungs-Feld. Dieses veranschaulicht, wieviel Fläche ein Mensch in Österreich durchschnittlich pro Jahr für die eigene Ernährung braucht und wie sich diese zusammensetzt. Die Idee dafür entstand 2020 in Anlehnung an den Film von Kurt Langbein „Anders essen – Das Experiment“ und sie wird von einer Gruppe engagierter junger Leuten getragen. Das Projekt WeltTellerFeld konnte durch die Kooperation mit dem Ernährungsrat Wien, der Kleinen Stadt Farm, Hallo Klima! und Brot für die Welt in die Praxis umgesetzt werden. Angeboten werden unterschiedliche Führungen und Workshops, für Kinder und Erwachsene, für unterschiedliche Gruppen, aber das Feld kann auch jederzeit bei einem Spaziergang besucht werden!  

Welche Fläche steht den Menschen für die Produktion von Lebensmitteln zur Verfügung?

Charlotte teilt einen Apfel, der die Welt darstellen soll. Drei Teile sind von Wasser bedeckte Fläche, die sozusagen gleich einmal wegfällt. Die Hälfte vom verbleibenden Viertel ist Hochgebirge und Wüste. Und vom restlichen Achtel bleibt auch nicht alles für landwirtschaftliche Produktion, weil man verbaute Flächen, Wald, feuchte Flächen etc. wegrechnen muss. Also bleibt ein kleines Stück unserer Apfelwelt übrig, die immerhin für schon 8 Milliarden Essen bereitstellen soll!

Das Feld ist prinzipiell in vier Teile geteilt: Fläche für pflanzliche Lebensmittel und Fläche für tierische Lebensmittel und dabei jeweils Fläche im In- und im Ausland. Diese Flächen sind auf Übersichtstafeln in unterschiedlichen Farben dargestellt. Und die tatsächlichen Flächen am WeltTellerFeld sind mit Schnüren abgeteilt und mit bunten „Tellern“ (Aha!!!) beschildert! Die Besucher:innen spazieren also durch die gekennzeichneten Flächen mit den unterschiedlichsten Kulturen (echt angepflanzt!!!).

Wir starten unseren Ernährungsrundgang im „Ausland“, denn von dort stammt knapp über die Hälfte all unserer Produkte! Ca. 60 Prozent dieses „Auslandes“ sind andere EU-Länder. Und wir hanteln uns dann im großen Bogen zum Inland. Was schon auffällt: sehr große Flächenanteile werden für die Futterproduktion für die Tiere, die die wir Menschen essen, gebraucht. In Österreich isst jede Person im Durchschnitt und pro Jahr knapp 60 Kilo Fleisch, davon ca. 35 kg Schweinefleisch, 12 kg Geflügel, 11 kg Rind und dazu ein bisschen Schaf und Ziege. Rinder brauchen zwar anteilig die meiste Fläche, sie leben aber zum Großteil vom Grünland, also von „Gras“, das für den Menschen nicht verwertbar ist. In den vier Mägen können die Wiederkäuer Gras in Eiweiß umwandeln. Für z.B. Schweine muss das Futter auf Äckern angebaut werden, inkl. Pflanzenschutz und Dünger und den damit verbundenen Kosten und Auswirkungen auf die Umwelt!

Ein riesiges Schwein, eine kleine Kuh, ein winziges „Ziegenschaf“ und ein unverhältnismäßig großes Huhn aus Holz machen uns deutlich, wie viel Fleisch von welchem Tier wir zu uns nehmen.

Was man am WeltTellerFeld insgesamt alles sehen kann, lässt sich in keinen Kurzbericht zusammenfassen, 3.000 m2 sind ganz schön viel und die bunten Teller und kleinen abgesteckten Flächen zahlreich!!!  Daneben werden noch andere Themen wie z.B. das Klima , die „Gerechtigkeit“, CO2 Äquivalente etc. etc. angeschnitten.

Bei unserer Jause erfahren wir von Reinhard Geßl noch viel Wissenswertes über die globale Nutztierhaltung, Infos zum Methanausstoß der Rinder usw. und im Schatten mitten am WeltTellerFeld entsteht eine interessante Diskussion, viele Fragen können beantwortet werden und insgesamt merkt man, dass vieles – wie so oft – ganz schön kompliziert und vielschichtig ist. Aber je mehr man selber weiß, desto weniger muss man anderen glauben!

Und dann kommt der „praktische“ Teil des Nachmittages, auf den sich viele schon sehr gefreut haben und für den manche Handschuhe mitgebracht wurden! Extra für uns wurde ein kleines Feldstück freigelassen! Dies wird nun hergerichtet (Saatbett-Bereitung) und dann bekommt jeder ein, zwei Hände voll Weizenkörner zum Aussäen! Das haben die meisten noch nie getan in ihrem Leben und es kommt fast ein bisschen feierliche Stimmung auf. Dann werden die Samen eingearbeitet, die Erde flach gedrückt und angegossen.

Im September werden wir gemeinsam schauen, wie alles aufgegangen ist!!!

Auf einer weiteren Fläche werden danach noch Spinat- und Paradeiserpflanzen eingesetzt, das kennen und können viele vom eigenen Garten oder Balkon. Auch hier wird der Septembertermin zeigen, was über den Sommer passiert! Wenn alles gut geht, können wir dann Pizzateig samt Belag im Pizzaofen backen (der steht übrigens mitten im WeltTellerFeld) – mit dem Gefühl, „alles“ selbst gemacht zu haben! Bis zum 22. September!

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Bericht: Eva-Maria Munduch-Bader

Fotos: Reinhard Geßl, ÖKL

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