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AM WELTTELLERFELD

18.NOVEMBER 2022

WeltTellerFeld, 22. Bezirk in Wien

Es ist soweit, das AfterWork-Jahr ist schnell vergangen und schön war es! Diesen „letzten“ Freitag auch ein bisschen frisch, aber das hielt uns nicht davon ab, dem WeltTellerFeld einen Besuch abzustatten. Ausgerüstet mit Regenjacken und Winterhaube ging es zu Charlotte und Anna auf das 3000 Quadratmeter große Bildungs-Feld.

Gleich zu Beginn dürfen wir mit Apfelpunsch auf die erst kürzlich erhaltene BNE-Auszeichnung vom Forum Umweltbildung & Klimaschutzministerium anstoßen, die sie in der Kategorie Transformation gewonnen haben. Wir stehen rund um eine kleine Gartenlaube, mit kreativ zusammengesammelten Tischgruppen auf einer Fläche, die für unseren jährlichen Kaffeekonsum steht – genau 117 Quadratmeter und das für nur eine Person.  Genau das soll am WeltTellerFeld hervorgehoben, gemeinsam diskutiert und reflektiert werden. Wie viel Fläche ein Mensch in Österreich durchschnittlich pro Jahr für die eigene Ernährung braucht und wie sich diese zusammensetzt, soll hier veranschaulicht werden. Die Idee dafür entstand 2020 und sie wird von sechs engagierten Leuten getragen. Das Projekt WeltTellerFeld konnte durch die Kooperation mit dem Ernährungsrat Wien, der Kleinen Stadt Farm, Hallo Klima! und Brot für die Welt in die Praxis umgesetzt werden. Angeboten werden unterschiedliche Führungen und Workshops, die sich zwar stark auf die Arbeit mit Kindern fokussiert, aber auch für unsere etwas fortgeschrittene Gruppe sind die Inhalte nicht irrelevant.

Wir starten unseren Ernährungsrundgang im „Ausland“, denn die 3000 Quadratmeter Gesamtfläche sind nicht nur nach Anteil der Lebensmittel geteilt, sondern auch in die Produktionflächen im Aus- und Inland. Zusätzlich: ob für den direkten Konsum vom Menschen ausgegangen wird, oder ob es sich um Futterpflanzen für unsere tierischen Lebensmittel handelt, die dann als Käse, Eier und Fleisch in unserem Bauch landen. Immerhin: ganze 2/3 der Fläche werden ausschließlich dafür angebaut!

Aus dem Ausland stammt knapp über die Hälfte all unserer Produkte, nicht zuletzt die bei uns so beliebte Banane, die das ganze Jahr über in unseren Märkten zu holen ist. Wir spazieren weiter, zurück ins Inland – auf den Tellerrändern vor den Flächen wird farblich der Grenzübertritt signalisiert – es geht von den blauen Feldern zu den Grünen, die die heimische Tier- und Futtermittelproduktion beinhalten. Ein überlebensgroßes Schwein wartet hier auf uns, und macht deutlich wie viel Fleisch wir im Verhältnis von welchem Tier zu uns nehmen.

Kleiner Faktencheck ...

Wir essen um die 60 Kilogramm Fleisch pro Kopf und Jahr und von diesen belaufen sich ganze 30 kg auf das Schwein, gefolgt von 13 kg Geflügel und 11 kg Rind. Für diese Mengen braucht man um das fast sechsfache an Futter, was natürlich einen Großteil unserer Acker- und Weideflächen in Anspruch nimmt, um die 70% unserer Anbauflächen fließen so in die tierische Produktion. Dabei: betrachtet man das Ganze gesundheitlich, wären 15 kg an Fleischkonsum im Jahr bereits das Maximum.

AfterWork am WeltTellerFeld (c) ÖKL_221118 (13).JPG

Es geht weiter, durch unseren eher kleinen inländischen Bereich der pflanzlichen Lebensmittelproduktion schließlich nochmal einen Ausflug durch die Welt – die Anbauflächen für Pflanzliches im Ausland.

Ein kleines Rätsel: 

Charlotte stellt den Energieverbrauch verschiedener Lebensmittel vor, was ja in der heutigen Zeit besondere Relevanz hat. Es sind folgende Produkte nach ihrem Energiebedarf zu reihen, bereits vorweggenommen, dass diese alle aus Österreich stammen:

Freiland-Paradeiser im August, ein Stück Rindfleisch, ein fermentiertes Sojaprodukt, Glashaus-Paradeiser im November.

 

 

 

 

 

Ein gemeinsames Aufwärmen zwischendurch bringt wieder Wärme in die Zehen und nach einem letzten Schluck Punsch starten wir gemeinsam zum Café im Umbau, welches zusammen mit 16 anderen Initiativen Teil der kleinen Stadtfarm ist. An Gemeinschaftsgärten vorbei, entlang eines kleinen Wiesenpfades geht es zu dem gemütlich, uns entgegenleuchtenden Kaffeehäuschen. Drinnen duftet es bereits nach Essen, was den eigenen Hunger freut. Eine Herbstgemüsesuppe wärmt dann auch noch die letzten kalten Finger und spätestens beim Schwammerl-Gemüse Panini sind keine Wünsche mehr offen. 

Was genau die Kleine Stadtfarm ist, erklärt uns Anna von den Lobauerinnen zur Nachspeise. Bereits 2014 taten sich verschiedene Initiativen hier zusammen um auf der 5 Hektar großen Fläche ein gemeinsames Projekt zum Wohle von Mensch und Umwelt zu starten.  Mittlerweile sind es 17 Organisationen, unter ihnen z. B. auch Hut & Stiel, aber auch sehr viele sozial orientierte Initiativen gehören zum Verband, wie beispielsweise der Verein Moment.  Draußen ist es bereits finster, was es in dem individuell eingerichteten Café im Umbau noch gemütlicher macht und so findet auch das letzte AfterWork des Jahres seinen schön ausklingenden Abschluss.

Zur Auflösung : 

zuerst gereiht werden die energieeffizientesten Freiland-Paradeiser im August, dann das fermentierte pflanzliche Produkt (Bsp. Tofu), dann Glashaus-Paradeiser im November und zuletzt ein Stück Rindfleisch.

Bericht: Nadine Nachtmann

Wir sagen danke an alle die dabei waren und freuen uns darauf euch nächstes Jahr wieder zu sehen!

Fotos: ÖKL

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